Liebe Zigarrenfreunde,
ich möchte Euch hier meinen Eigenbau eines Humidors vorstellen.
Da ich aus der Steampunk-Szene komme, habe ich mich beim Design an Jules Vernes Roman "20 000 Meilen unter dem Meere" orientiert & Kapitän Nemos Zigarrenkiste nachempfunden . Auf dem Deckel befindet sich zwischen zwei ornamentalen Kraken das Motto "Mobilis in Mobile", das auf allen wichtigen Einrichtungen des Nautilus zu finden war.
In gespannter Erwartung Eurer Meinung
ergebenst
Casavius
Meine Güte,
jetzt habe ich gerade im Schweiße meine Angesichts minutiös den werdegang des Kistchens beschrieben & dann war's mit dem posten einfach futsch! Muß mich erst einmal von dem traumatischen Erlebniss erholen bevor ich das nochmal in angriff nehme. Vorerst aber herzlichen Dank für die durchweg wohlwollenden Worte!
....übrigens: Messing & Kupfer ist geil & verwende ich sonst gerne. Es ist nur so, daß ich seit meiner Kindheit völlig in den Nautilus aus dem Disney Film vernarrt bin, der ja durch sein nietenbepflastert stählernes Aussehen besticht. Das kriegt man schwer aus dem Kopf.
Boa, mir fehlen echt die Worte...
Da hast Du echt ein Prachtstück gefertigt!!!
Zumal ich Steampunk echt fetzig finde
Hast du auch Bilder vom Herstellungsprozess?
3. Versuch:
Die Außenhülle des 21x31x20 cm kleinen Kistchens ist aus Gußstein den man im Künstlerbedarf kaufen kann. Normalerweise weiß, habe ich das Material dunkelgrau eingefärbt, dann fertigen Teile mit einer Mischung aus schwarzem Lack & Graphit lackiert.
Die Modelle für die Gußformen sind aus Holzleisten zusammengesetzt, wobei die Nieten Abgüsse eies Pinnadelkopfes sind. Das Deckelemblem ist aus Hartwachs auf eine Holzplatte modelliert, das Motto von einem Stempel abgeformt.
Weil Deckel & Boden, die gegenüberliegenden Seitenteile & alle Füße gleich sind waren 5 Formen nötig. Sie bestehen aus elastischem 2 Komponenten - Silikon das auf die Modelle aufgetragen wird.
Um spiegelverkehrten Vertiefungen für die Scharniere zu erhalten habe ich Wachsschablonen in die in die flüssige Gußmasse gedrückt.
Das innere Kästchen besteht aus 8mm Zedernholz. Es wurde erst verleimt & dann mit üppig Pattex die Außenteile drumherum geklebt. Kleine Spalten sind mit Modellspachtel verschlossen & überpinselt.
Die Beinchen sind verdübelt & mit Epoxikleber geklebt. Der Rest erklärt sich hoffentlich einigermaßen aus den Abbildungen.
Wie man sich leicht denken kann war das ganze Projekt eine ziemliche Frickel-, Feil-, & Fuzzelarbeit bis das Kästchen, das übrigens gute 4kg auf die Waage bringt, endlich stand.
Da ich trotzdem plane eine kleine, nummerierte Auflage von 12 Stück zu bauen werde ich da sicher noch Routine drin entwickeln. Bevor ich das in Angriff nehme schien es mir jedoch ratsam das Ding nicht nur in einem Steampunk-Forum vorzustellen, sondern auch die Meinung von Fachleuten einzuholen.
Nein, aus der Branche bin ich nicht wirklich. Eigentlich bin ich Kunstmaler & Illustrator, habe aber auch schon im Kulissenbau gearbeitet & irgendwie Spass daran Dinge auszutüfteln die aus dem 19. Jahrhundert stammen könnten.
Wer neugierig auf mehr von meinen Basteleien geworden ist kann mich gerne auch unter http://salon.clockworker.de/profile/Casavius
oder auf meiner Seite http://counterworldlaboratories.com
besuchen. Da liegt der Schwerpunkt mehr auf Bildern.