Nachdem die ersten knapp zehn Zigarren aus meiner Kiste von 1998 geraucht bzw. verkostet und die Eindrücke durch Einzelstücke aus anderen Kisten aus 2002 bestätigt wurden hier nun ein kurzer erster Eindruck zu einer Zigarre aus meinem Bestand mit BD aus 1998
Format: Dalia
Deckblatt: meist Colorado-Maduro, aber auch dunkles Colorado
Verpackung: 8-9-8 varnished
Weiterhin in Produktion aber nur in kleinen Chargen und daher eher selten zu finden bzw. schwer aufzutreiben.
Verarbeitung: sehr hochwertig. Sehr gleichmäßige, dichte Rollung. Makellose Deckblätter, sehr feinadrig. Jüngere sind schön speckig und ölig, ältere entwickeln typische, feine, kristalline Härchen, die auf die sehr öligen Deckblätter hindeuten.
Gleich vorweg: Ich bin begeistert!
Die LGC startet fürs Alter typisch, mit ganz feinem weißem Pfeffer, floralen Noten und ansteigender Honig-Süße. Dazu gibts eine sehr dezente und integrierte Säure-Note bei deutlicher Salzigkeit. Min Ron Nee beschreibt gealterte Exemplare als käsig und lobt Diese in höchsten Tönen. Ich würde fast eher in Richtung fleischig gehen, fast wurde mein Umami-Geschmackssinn angesprochen :001lol: Interessanter dichter "Belag" in der ganzen Mundhöhle. Sehr intensiv!
Im Verlauf wird sie deutlich röstiger (u.a. geröstete Brotrinde), holziger und erdiger. Auch die Süße nimmt stetig zu; zwischendurch erinnert sie stark an die Bonbonsüße gepaart mit Grasigkeit meiner kürzlich angebrochenen Kiste Siglo III von 2000. Im finale wird sie dann auch deutlich würziger. Umwerfend!
Obiges sowie perfektes Zugverhalten, praktisch rein-weiße sehr feste und stabile Asche bei üppigem, watteartigem Rauch machen diese Zigarre zu einem absoluten Ausnahmeerlebnis.
Sie sind sehr gut balanciert, aber so mild, wie sie manchmal beschrieben werden, finde ich sie nicht. Aroma vielleicht fein-würzig aber äusserst komplex!
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black is just a very dark shade of white
Die Beschreibung in Kombination mit den Bildern weckt in mir das Verlangen eine dieser Zigarren zu rauchen... Klingt sehr gut und schein ein echtes Schmuckstück zu sein.
Ich geh jetzt am besten ins Bett. Ich werde erst morgen Abend was rauchen und kann so noch ein wenig davon träumen und mich freuen.
Freu Dich auf das gute Stück. Ich bin sicher, es wird Dir Freude bereiten und eben darüber freu mich gerade wenn ich wieder über welche stolpere, denke ich an Dich. Über ein Feedback, vielleicht ein Kurztasting mit Bildern hier im Thread würde ich mich freuen!
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black is just a very dark shade of white
Auch wenn ich mit oben gezeigten Bildern nicht mithalten kann, möchte ich euch meine Eindrücke mittlerweile mehrerer von mir gerauchter Exemplare La Gloria Cubana Medaille d'Or No. 2 nicht vorenthalten.
Alle meine gerauchten Exemplare entstammten der gleichen, jetzt leider leeren, Kiste mit BD 2000.
Die "technischen Daten" hat Ben ja schon ausführlich beschrieben. Auch geschmacklich wird vieles ähnlich/Wiederholung sein.
Die Deckblattfarbe war bei allen meinen LGC Medaille d´Or No. 2 relativ einheitlich colorado-maduro. Meist deutliche Adern hinterließen einen positiven, rustikalen Eindruck. Auch der erwähnte weiße Flaum war bei allen Exemplaren deutlich ausgeprägt. Tadellose Verarbeitung und sehr gleichmäßige Rollung - alle hatten eine absolut perfekten Zug und Abbrand.
Das Aroma war wundervoll Süß, aber verhalten mild und nicht fordernd und gespickt mit floralen Noten. Der Kaltzug war deutlich fruchtig; im Wechselspiel mit cremigem Honig und einem leichten Prickeln (weißer Pfeffer?).
Nach dem Anzünden ganz deutlich getrocknete Aprikosen und ein Hauch Vanille/Karamell im Hintergrund. Salzigkeit konnte ich nicht feststellen.
Im ersten Drittel kommt immer deutlicher würziges Leder in den Vordergrund - großartig.
Das zweite Drittel wird kräftig-erdiger mit gerösteten Kaffeebohnen, torfig und wieder Leder.
Das letzte Drittel vervielfacht und verstärkt die vorhergehenden Aromen nochmals: starke Röstaromen, altes Leder, kräftiger Espresso.
Die gesamte Rauchdauer wird von dieser anfänglichen, cremigen, hintergründigen Süße begleitet, die den perfekten counterpart zu den restlichen Aromen bildet. Insgesamt würde ich die Zigarre als mild-medium bezeichnen, jedoch mit einer extrem seltenen, überwältigen Aromenfülle.
Mit das beste was ich je geraucht habe und ein wundervolles Format - Großartig!
Diese Zigarre genießt man am besten pur. Sie überfordert den Gaumen nicht, sondern gibt ein Geschmacksfeuerwerk frei. Probiert habe ich dabei Kaffee und rauchigen Whisky. Beides passte sehr gut, aber pur war sie einfach am besten.
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>>Siehst du: hat man eine gut brennende Zigarre - selbstverständlich darf sie nicht Nebenluft haben oder schlecht ziehen, das ist im höchsten Grade ärgerlich - ich meine: hat man eine gute Zigarre, dann ist man eigentlich geborgen, es kann einem buchstäblich nichts geschehen.<< Hans Castorp
Optik: Colorado-Maduro
Haptik: Samtig, mit spürbaren kleinen Unebenheiten
Kaltgeruch: kaum vorhanden, ganz leicht käsig
Kaltzug: sehr minzig, Zedernholz
Zugwiederstand: optimal
Beginn: Minze und Zedernholz dominieren, dazu eine fruchtige süße, etwas bitter....
1/3: Minze und Zendernholz gehen zurück, fruchtige süße und gereifter Tabak, leichte erdigkeit
2/3: wird würziger, es kommt etwas Leder hinzu, kaum noch Minze und Holz
3/3: Würzig, etwas Leder, Röstaromen, Pfeffer, weniger fruchtig aber feine süße
Abbrand: Gut, leichte Neigung zum schiefbrand.
Aschebildung: außen flußig aber fest.
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Der Horizont mancher Menschen hat einen Radius von Null, sie nennen es ihren Standpunkt.
Optik: Colorado-Maduro
Haptik: Samtig, mit spürbaren kleinen Unebenheiten
Kaltgeruch: kaum vorhanden, minimal käsig
Kaltzug: leicht salzig und stallig
Zugwiederstand: ein Tick zu viel Wiederstand
Beginn: Röstaromen, leicht grasig :001confused1:
1/3: Röstaromen, Leder, fruchtige süße
2/3: etwas Säure und Bitterkeit mischen sich ins Aromenspiel, die Zigarre wird sehr würzig und kräftig.
3/3: mehr Röstaromen, Leder und Würze, weißer Pfeffer kommt intensiv ins Spiel und wechselt sich mit fruchtiger süße ab, immer wieder tritt Bitterkeit hervor.
Trotz ähnlichen Aromen hat man das Gefühl 2 gänzlich unterschiedliche Zigarren zu rauchen.
Beide Zigarren sind trotz ihres Alters noch intensiv kräftig und würzig, ein Hochgenuss :001drool:
Eine Schande, das diese Marke so stiefmütterlich behandelt und kaum noch Produziert wird :001thumbdown:
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Der Horizont mancher Menschen hat einen Radius von Null, sie nennen es ihren Standpunkt.
Die Zigarren habe ich schon seit einiger Zeit nirgendwo mehr gesehen, obwohl sie scheinbar offiziell noch nicht eingestellt sind. Beim Durchstöbern meiner Bestände habe ich Anfang Dezember noch eine Kiste entdeckt und schon 2 oder 3 davon geraucht.
Zigarren sind wunderbar rund und ausgewogen (da bereits etwas älter). Werde mir in nächster Zeit wahrscheinlich noch ein paar davon gönnen .
Tolle Zigarre, in der Tat und ich mag die Verpackung und die gesamte Präsentation auch einfach gern, bis hin zum Format. Lang genug für eine interessante Entwicklung und nicht zu dick. Theoretisch immer noch im Programm bei Habanos SA, aber schwer aufzutreiben waren die wohl schon immer, ähnlich wie die No. 1. Vielleicht gönne ich mir bei Gelegenheit davon noch ein zweites Kistchen... Hab schon Torschlusspanik, da sich das 1998er Kistchen schon bedenklich geleert hat.
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black is just a very dark shade of white
So ähnlich ging's mir auch, aber in der Excalibur City haben die kistenweise die No.2 liegen
Hab mich aber dann doch für LGC Inmensos entschieden, die sind ja noch seltener
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Früher hatten die Menschen Angst vor der Zukunft, heute muss die Zukunft Angst vor den Menschen haben.
Wenn das mit den Veganern so weitergeht, muss ich bald auch fürs Bratwurst essen nach draußen.
Hast Du eine Kiste 2002er bestellt? Nach Deinen letzten Beschreibungen, was Du so gern rauchst, würde ich dann fürchten, dass die Dir zu fein und nicht pfeffrig genug sind. Kribbeln oder Tränen bei retronasalem Rauchen sind da nicht vorhanden. Vielleicht als Frühstückszigarre?
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black is just a very dark shade of white
Wie vielleicht einige mitbekommen haben, ist ja eine neue 2013er Charge nach Deutschland gekommen. Bei CW waren sie innerhalb von Minuten weg.
Daher hier der Hinweis, falls jemanden Interesse hat, die Casa HH hat vor ner Stunde laut Facebook auch welche in den Verkauf gestellt...
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>>Siehst du: hat man eine gut brennende Zigarre - selbstverständlich darf sie nicht Nebenluft haben oder schlecht ziehen, das ist im höchsten Grade ärgerlich - ich meine: hat man eine gute Zigarre, dann ist man eigentlich geborgen, es kann einem buchstäblich nichts geschehen.<< Hans Castorp
Die 2013 er Charge sollen wohl Zigarren sein, welche unverpackt in Cuba lagen, die Deckblätter und der Geruch deuten auf min. 5 Jahre Reifung hin, sagt der Fachmann.
Ich hatte bisher noch keine in der Hand, aber wollte diese Info mal weiter geben.
Die 2013 er Charge sollen wohl Zigarren sein, welche unverpackt in Cuba lagen, die Deckblätter und der Geruch deuten auf min. 5 Jahre Reifung hin, sagt der Fachmann.
Ich hatte bisher noch keine in der Hand, aber wollte diese Info mal weiter geben.
Danke für die Info. Das macht sie ja nochmal umso interessanter...
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>>Siehst du: hat man eine gut brennende Zigarre - selbstverständlich darf sie nicht Nebenluft haben oder schlecht ziehen, das ist im höchsten Grade ärgerlich - ich meine: hat man eine gute Zigarre, dann ist man eigentlich geborgen, es kann einem buchstäblich nichts geschehen.<< Hans Castorp
Die 2013 er Charge sollen wohl Zigarren sein, welche unverpackt in Cuba lagen, die Deckblätter und der Geruch deuten auf min. 5 Jahre Reifung hin, sagt der Fachmann.
Nur die No. 2 oder auch die 2013er Chargen von No. 3 und 4 die es gibt?