Moin Freunde,
ich würde das Thema Einrauchpaste gerne nochmals ansprechen.
Dazu muss ich leider etwas ausholen- man möge mir verzeihen bitte.
Am Anfang meiner Pfeifenraucher Laufbahn war ich auch ein absoluter Einrauchpasten Gegner.
Warum ist einfach erklärt.
Meine ersten Pfeifen waren günstige Pfeifen aus der Kruschtelkiste und die Paste in selbigen, wenn es überhaupt Paste war und nicht Farbe oder alte Autoreifen, war einfach Geschmacks technisch abscheulich.
Die ersten 3-4 Füllungen schmeckten wie der Qualm bei einem Burnout.
Ich war so stolz auf meine Erste Italienerin welche ich ohne Einrauchpaste erstanden habe....dachte ich.
Heute weiß ich das in diese Pfeifen das pure Wasserglas gegeben wird...aber dazu gleich mehr.
Ich hatte und habe heute noch 6 Ererbte Pfeifen meines Vaters, welche natürlich schon eingeraucht waren und sooo toll schmeckten.
Klar, waren ja schon mehrfach beraucht.
Also habe ich begonnen bei Neuerwerbungen die Paste heraus zu schleifen was allerdings sehr mühselig war.
Seit ich selbst Pfeifen baue und auch einige Handmads meiner lieben Freunde und Kollegen einrauchen durfte, hat sich meine Einstellung zu selbiger geändert.
Was ist eigentlich Einrauchpaste?
Einrauchpaste ist im Idealfall eine Mischung aus Kohle, Bimsmehl oder Graphit und Wasserglas.
Die Einrauchpaste wird in mehreren Schichten in die Pfeife eingebracht und sollte zwischen jeder Schicht trocknen.
Pfeifenmacher nehmen sich die Zeit, bei Serienpfeifen kann es aber durchaus passieren das aus Kostengründen nur Schwarze Farbe oder oben erwähnte Paste,mit den gruseligsten Beigaben eingebracht werden.
Zum Teil soll der Mischung Gummi Arabicum beigemischt werden um schneller eine dickere Schicht auftragen zu können.
Das würde natürlich den üblen Geschmack erklären, ich kann aber nur mutmaßen und schreiben was ich gelesen habe oder mir zugetragen wurde.
Zurück zur Paste welche ich und meine Pfeifenmacher- Freunde und Mentoren benutzen.
Selbige Einrauchpaste lässt sich beim ersten Rauchen im letzten Drittel eventuell erschmecken und dann war es das.
Bestimmt wird das hier der Eine oder Andere gerne bestätigen.
Warum Einrauchpaste?
Ist doch ganz klar...Weil wir euch quälen wollen.

Nein Scherz bei Seite, das hat mehrere Gründe:
1. Holz ist ein Naturprodukt, selbst wenn beim Glattpolieren der Brennkammer keinerlei Einschlüsse oder sonstige Fehler zu erkennen sind, haben wir leider keinen Röntgenblick und können nicht sagen was sich 0,2mm unter der scheinbar intakten Holzschicht verbirgt.
Sollte es jetzt doch beim ersten Rauchen zu einem Einbrenner kommen ist nie das Holz oder gar der Raucher schuld sondern immer der Pfeifenmacher der vergessen hat die Brennkammer zu röntgen und den verborgenen Fehler zu beheben.
2. Durch die Raue Oberfläche der Einrauchpaste, bildet sich der Cake welcher beim Benutzen der Pfeife entsteht, schneller und gleichmäßiger im Brennraum.
Zudem ist das Holz vom ersten Rauchen an geschützter und dem Genuss kann ab der ersten Füllung ungestört durch konzentriertes Einrauchen gefröhnt werden.
Aber Achtung, Einrauchpaste ist kein Freifahrtschein zum Erzeugen Pyroklastischer Ströme.
So ich hoffe ich konnte etwas Licht in die Dunkelheit der Rauchkammer bringen und wünsche euch jederzeit Einbrandloses Pfeiferauchen.