https://www.zigarrenforum-online.de/...&postcount=111 meint:
Zitat:
Zitat von Glenevil
Wie du weißt, frag ich mich ja in einem anderen Fred durch die Eindrücke der Hector Luis Prieto-Customs - Raucher, vielleicht kannst du ja mal deine aromatische Einschätzung der unterschiedlichen Vitolas bzw. RM von dir geben, wenn du magst?
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Das meiste stand dazu doch schon im Thread.

Aber ich fasse gerne nochmal zusammen:
Ich kenne die HLPs erst seit 2012 und dann auch nur mit Unterbrechungen. Seit 2015 habe ich mehr oder weniger konstante Proben, weil ich immer mal ein paar eingetauscht habe.
Ungeachtet dessen sind hier sicher ein paar Forumiten, die dort wesentlich öfter vorbeischauen oder gar in der Nachbarschaft leben. Von mir aus sind es rund 1.000 km. Zu viel um mal gerade auf einen Stumpen vorbeizuschauen.
Deckblätter und fette Ringmaße haben bei Hector Tradidion. Die Stumpen schmeckten früher alle irgendwie nach San Juan. Erdig und durchsetzt mit Röstaromen und Schokolade. Jeweils in gewisser Variation.
Die aktuellen Stumpen aus Kundentabak sind demgegenüber sehr sehr Cohibalastig. Die Behikes eher "behikig", die anderen gehen im Moment überwiegend in Richtung der Cohiba 1966. Fruchtig, grasig und mit Zitrusnoten.

Der Touritabak bildet den Geschmack früherer Stumpen aber immer noch ganz gut ab. Touritabak, weil natürlich für die Laufkundschaft, die mal eine Zigarre probieren will und die nach drei Zügen weglegt, nicht der allerfeinste Tabak verwendet wird. Trotzdem hat mir gerade der Lancero aus Touritabak von allen Stumpen auf der Finca am besten geschmeckt.
Der Cobiba-1966-Geschmack bleibt über alle Ringmaße, bis runter zum Lancero. Was mich ehrlich gesagt erstaunt hat, weil ich solche Experimente schon mit anderen Tabaken (ich erinnere mich an Robaina und Cohiba) habe machen lassen, und da der Tabak, der in einem Format perfekt funktionierte, im anderen Format gar nicht ging. Ob das hier nun am Tabak selbst oder an der Begabung von Alejandrito liegt, das kann ich nicht beurteilen.

Fakt ist, dass das Zeug sehr ähnlich schmeckt. Egal welches Ringmaß. Womit Deine Hauptfrage beantwortet sein dürfte.
Allerdings kann ich nicht beurteilen, wer was aus welchem Tabak bekommt. Meine Stumpen waren zumeist Ware, die der Chef selbst raucht. Hauptsächlich aus dem beiden gefüllten Schubladen im Humidor. Ich hatte auch den einen oder anderen Stumpen aus Touritabak, die mir ebenfalls gut geschmeckt haben.
Aber wie gesagt: Alles aus Hectors Hand (derzeit) mit Geschmacksbild Behike bzw. Cohiba 1966. Könnte ja schlimmer sein.

Dazu jeweils perfekte Verarbeitung, auch in Sachen Haptik und Zug. Deckblätter wie geleckt und in der Qualität bei keiner Ladenware zu bekommen. Das ist seit 2012 unverändert so.
Es gibt aber durchaus Unterschiede zu früheren Jahren. Ich habe vom Hector in 2015 z. B. 60er Ringmaße bekommen, die so gar nicht nach Cohiba aber ungeachtet oder gerade deswegen saugeil schmecken

, nur brennen die ganz und gar nicht saugeil.

Ich vermute wegen zu viel Ligero. Ein Problem, dass gelegentlich auch bei Fakes auftritt.
Die 2016er und 2017er Stumpen, die ich eingetauscht habe, gingen so ab 50 oder 52 los. Ebenfalls lecker und überwiegend Cohibalastig, vermutlich deswegen, weil der Käufer Cohiba besonders mag und das so "bestellt" hat.
Cohiba vor 2016? In 2015 habe ich zwar bei Hector die beste Piramide Extra aller Zeiten geraucht. Die kam aber aus der Nachbarschaft und lag da nur so im Humidor, weil die jemand dagelassen hatte. So wie ich verschiedene Pepperblast-pp.-Nic-Stumpen und ein paar DAGs dagelassen habe. Vergleichsware.

Kunden- und Touritabak des Hauses schmeckten damals jedenfalls noch nicht so präsent nach Cohiba.
Als jemand, der eigentlich gar nicht so gerne Cohiba raucht, muss ich dennoch konstatieren, dass die gegenwärtigen HLPs die besten aller Zeiten sind.

Man muss sie halt frisch rauchen, denn wie soll ein 15- bzw. 100-Punkte-Stumpen Agingpotential bieten? Alle älteren HLPs, die ich bislang geraucht habe, kamen nicht (mehr) an den Stand "frisch" heran. Das mag auch eine Ursache dafür sein, dass die Tauschexemplare nicht ganz so gut wie die "vor Ort Exemplare" waren. Die lagen halt schon 'ne Zeit.
Ich habe meine Konsequenzen daraus gezogen und habe die Reste meiner aktuellen HLPs in den Gefrierschrank umgelagert. Dauerhaft! Ungeachtet dessen werde ich (fast) alle so schnell wie möglich wegrauchen.
Apropos rauchen: Der Chef raucht bekanntlich ja (ebf. fast) nur seinen eigenen Tabak. Sozusagen permanente Qualitätskontrolle von höchster Stelle. Nur frisch natürlich. Kann ich aber nachvollziehen. Ich rauche - nach wie vor oder immer noch - auch lieber Stumpen aus meinen eigenen Quellen als irgendwelche durchschnittliche Ladenware. Und die am liebsten frisch vom Tisch. Geagt wird nur Zeugs, das frisch nicht schmeckt oder irgendwie übrig geblieben ist.
Mit mehr oder weniger

kurz zusammengefassten Grüßen,
Stephan