Hier ist die Vorstellung eines selbst gebauten Ventilators für den Humidor. Grundlage ist eine analoge Schaltung mit dem IC NE555. Angesteuert wird ein PC-Ventilator. Etwa alle 60 min. schaltet er für eine Minute an und durchlüftet den Humidor. Geeignet ist das Gerät u.a. für Tisch-Humidore mit Tablar und passiver Befeuchtung. Versorgt wird das Gerät mit einem externen 6V-Steckernetzteil. Ausserdem versorgt die Schaltung noch ein Bluetooth-Beewi-Modul (Wetterstation) zum Auslesen von relativer Luftfeuchte und Temperatur im Humidor. Auf Batteriebetrieb wurde aus Kostengründen verzichtet. Viel Spaß beim Anschauen. El Grindo
Nur erschließt sich mir der Sinn nicht so ganz - wozu muss man in einem kleinen Tischhumi alle 60 Minuten einen Lüfter laufen lassen? Um den Stumpen die Sick-Period möglichst schnell auszutreiben?
Wenn mein Adorini Venezia Grande inkl. Tablar voll bestückt ist, so herrscht im Bereich des Befeuchters im Deckel (und somit am Tablar) eine rel. Luftfeuchte von ca. 70%, während im unteren Bereich nur 65% bestehen. Der Ventilator gleicht dies nahezu aus. Das ist der Hintergrund der Schaltung.
Der Materialeinsatz beträgt ca. 20 €. Ein Seriengerät mit ähnlicher Funktionsweise gibt es von einem bekannten Hersteller für ca 40 - 45 € (Batteriebetrieben). Hier handelt es sich ja nur um eine Bastelarbeit.
ich hab den Xikar Humifan und funktioniert bisher sehr gut.
wobei mein Humi doch etwas größer als ein Tischhumi ist und mir eine längere Laufzeit als 15s wünschen würde.
Bisher habe ich keine batteriebetriebene Alternative zum Xikar Humifan gesehen. Hierzu muß man erwähnen, dass mann bei dem Gerat alle 8 Wochen etwa 4 neue Batterien benötigt. Plus Anschaffungskosten ist das m.E. nicht günstig. Mit größeren Akkus ist das ev. realisierbar, aber dann wird das Gerät einfach zu groß. Genau aus diesem Grund habe ich mich für den Netzbetrieb entschieden. Man kann das hier vorgestellte Bastel-Gerät auch mit stufenlos einstellbaren Ein- und Ausschaltzeiten bauen.
Nur halte ich nicht für nötig, dass er soo häufig läuft.
Ich habe mir letzte Woche auch zwei gebaut - für nahezu 0 €.
Einfach einen alten Lüfter ausgebaut (in meinem Fall 5 V Lüfter aus alten Laptops), passendes Handyladekabel aus der Kiste rausgesucht, zusammengelötet, fertig.
Geht keine 5 Minuten und ist super primitiv. Kann man dann entweder an eine Schaltleiste mit Kippschalter hängen und wenn man gerade in der Nähe ist einfach laufen lassen, oder noch einfacher an eine Zeitschaltuhr.
(und ich weiß, man hätte es schöner lösen können )
Das geht natürlich auch. Letztendlich könnte man sogar das Tablar weglassen und sich die Schaltung sparen - je nach Humidor. Jeder nach seinem Gusto...
@ Cubiba-Joe: Für diese Größe braucht man einen größeren Lüfter. Mit der vorgestellten Schaltung kann man auch andere Zeiten einstellen. Spannungen sind bis 12 Volt realisierbar. Und außerdem kann man die Wiederstände R1 und R 2 als Potentiometer ersetzen und dann stufenlos einstellen. Das kann der Xikar HumiFan nicht. Bei Deinem Humi ist ev. auch der Einsatz eines aktiven Systems überlegenswert... Wenn der XHF allerdings zufriedenstellend funktioniert, ist's ja auch OK.
danke für die Tipps.
Ich weiß, der Humifan ist eher unterdimensioniert.
Zur veranschaulichung:
Nr. 1 am Bild ist ein HBS XL System 70% ; gleich daneben der Humifan
Nr. 2 und 3 sind digitale Hygrometer.
Bevor ich den humifan angeschafft hab, zeigten die Hygrometer immer ~68% an - der oberen Schublade immer um 1-2% mehr an als der Hygrometer am boden.
Der Humifan schafft es, dass beide Hygrometer das gleiche anzeigen. Wenn ich beide nebeneinander stelle wird ebenfalls das gleiche angezeigt. Tausche ich die plätze (oberen runter und umgekehrt) - wird ebenfalls das gleiche angezeigt.
Jetzt schwankt nur je nach umgebungstemperatur die Luftfeuchtigkeit zwischen 67 und 70%.
Da die Zigarren egal ob vom oberen Fach oder aus einer der unteren Kisten lecker schmecken, gut brennen und nicht schimmeln, sehe ich keinen Grund für ein aktives Befeuchtungssystem.
Weiters habe ich dort in der Ecke wo der Humi steht weit und breit keine Steckdose (in Mietwohnungen wird da eben mal gespart). Darum bin ich auf ein Batteriebetriebenes System angewiesen.
PS: Die Schublade hatte beim Kauf nur ca 5mm große Löcher am Boden. Ich habe diese gleich mal aufgebohrt auf 13mm. So ist jetzt die Fläche aller Löcher größer als die Fläche des Bodenholzes. Beim befüllen des Lade wird geachtet, immer genug Löcher frei zu halten.
Der Lüfter befindet sich jetzt im Deckel, so sieht es besser aus. Zusätzlich wurde für die Zigarren ein kleines Holzregal zur besseren Trennung und "Luftumgebung" eingebaut.
Noch ein Hinweis zur Lüfterdimensionierung: Der verwendete Fan hat einen Luftumsatz von ca. 5 Kubikmetern in der Stunde. Beim Adorini Venezia Grande dauert es also 6 Sekunden, bis der Lüfter dessen Innenvolumen von knapp 8 Litern (0,008 Kubikmeter) ohne Zigarren ein mal umwälzt. Diese Laufzeit wäre allerdings zu gering:
Je nachdem wie die Zigarren in den Humidor gelegt werden, kommen also Barrieren dazu, die es zu "überwinden" gilt. Werden diese einfach aufeinander gestapelt, so reicht das geriffelte Profil meiner Meinung nach nicht aus, damit allein durch die Brownsche Bewegung der Luftteilchen die Zigarren "ganz unten hinten in der Ecke" so befeuchtet werden, wie die oberen.
Abhilfe schafft da nur:
- weniger Stapeln und freiräumig einlagern
- Zigarrenregal im Humi (siehe Extrathread)
- Unterstützung durch einen Lüfter
Geändert von El Grindo (12.09.2016 um 21:33 Uhr)
Grund: Fehlerkorrektur
Auf der Rückseite ist eine runde Aussparung von ca. 3 cm Durchmesser gebohrt. Mit doppelseitigem Klebeband und ausreichend Abstand wurde das Gerät in den Deckel geklebt. So kann der Lüfter von hinten genug Luft ansaugen.